Nvidia kooperiert, VW verliert
Jetzt wird’s ernst – in eigener SacheDies ist unser letzter Smart Investor Weekly (SIW). Doch es besteht kein Grund zur Traurigkeit, denn nächste Woche erscheint der erste Substanz Investor Weekly (SIW). Für Sie ändert sich dadurch nichts, außer, dass Sie bitte die Aufmerksamkeit im Maileingang vom Wort „Smart“ auf das Wort „Substanz“ richten.
Das gleiche Thema haben wir mit unserer Website substanzinvestor.de. Diese soll am Freitag, pünktlich zum Erscheinungstermin des neuen Smart …, Pardon, Substanz Investor online gehen. Um das Heft zu lesen, loggen Sie sich einfach mit ihren bisherigen Anmeldedaten an. Außer der neuen Adresse substanzinvestor.de ändert sich für Sie am Procedere nichts.
Weiterhin ist Künstliche Intelligenz (KI) das beherrschende Thema an der Börse. Die Chip-Schmiede Nvidia (WKN: 918422) des charismatischen Lederjackenträgers Jensen Huang will kräftige 100 Mrd. USD in OpenAI investieren. Zum Vergleich: Microsoft (WKN: 870747) stellte OpenAI, dem bahnbrechenden ChatGPT-Entwickler, bislang 13 Mrd. USD zur Verfügung. Das war nach Urteil von Analysten schon richtig viel Geld. Nvidias Börsenkurs, bereits in schwindelerregender Höhe, steigt nach Nvidias Ankündigung abermals. Aus dem Blick geraten könnten Anlegern dabei Aktienwerte, die mindestens ebenso vom KI-Boom profitieren, aber weniger Glanz und Lederjacken-PR haben.
Seagate (WKN: A3CQU7) erreicht seit April 2025 ein Kursplus von 180%, das KGV steht auf 20. Bei Micron (WKN: 869020) weist die Kurstafel einen Gewinn von 90% seit April auf. Beiden Unternehmen gemeinsam ist, dass sie Speicherlösungen für Computer anbieten. Die neuen KI-Rechenzentren brauchen Speicherkapazitäten in Größenordnungen, die bisher kaum vorstellbar waren. Nachfrage treibt Preise und Gewinne. So klar und einfach funktionieren Märkte und die Marktwirtschaft. Preise sind Knappheitshinweise und Gewinnwegweiser für Aktionäre.
In der Nacht zum heutigen Mittwoch präsentierte Micron als größter amerikanischer Chiphersteller ansprechende Geschäftszahlen zum letzten Quartal. Der Umsatz hat sich im Vergleich zum Vorjahr im Quartal um 46% auf 11 Mrd. USD verbessert und übertrifft die Analystenschätzungen. Der Ausblick ist optimistisch. Die Einnahmen im laufenden Quartal sollen um 44% auf 12 Mrd. USD steigen. CEO Sanjay Mehrotra: „In den kommenden Jahren werden voraussichtlich Billionen von Dollar in KI investiert werden, wovon ein erheblicher Teil für Speicherchips ausgegeben wird.“ – Die nächsten Tage werden zeigen, ob Micron weitere Anleger überzeugen kann. Das KGV ist mit 137 aktuell im sportlichen Bereich.
Atomkraft reloaded
Deutschland steigt aus. Die Kühltürme des deutschen Atomkraftwerks Gundremmingen werden Ende Oktober gesprengt. Großbritannien steigt ein. Premier Keir Starmer ruft das Goldene Zeitalter der Atomkraft aus. Im Vereinigten Königreich wurden in der Branche 2025 bereits 11.000 neue Stellen geschaffen. 2.500 weitere Arbeitsplätze sollen hinzukommen. Zwölf modulare Reaktoren sind für Hartlepool geplant. Zusätzlich werden Kleinreaktoren in der Grafschaft Nottinghamshire gebaut, welche neue KI-Rechenzentren mit Strom versorgen.
Industrie und Staat investieren Milliarden GBP. Die Regierung will Großbritannien in Partnerschaft mit den USA zum globalen Innovationsführer machen. Billige und saubere Energie gelten als Schlüssel dazu. Was sich zunächst wolkig anhört und auf Unverständnis im Medien-Mainstream Deutschlands stoßen mag, das auch noch im Herbst 2025 weiter in saturierter Zukunftsskepsis gefangen bleibt, bringt Investoren mit offenem, internationalem Blick seit Wochen und Monaten rekordverdächtige Rendite. Investoren, die das Anlagerisiko im Sektor streuen wollen, dürfen es sich einfach machen und beispielsweise den VanEck Uranium and Nuclear Technologies ETF (WKN: A3D47K) näher anschauen. Er enthält Marktführer wie Cameco, Oklo, Nexgen Energy, Nuscale Power.
Desaster mit Ansage
Mit exakt der Überschrift betitelte Smart Investor Weekly einen Beitrag am 19. Juni 2024 und behält recht – leider. Betrachtet wurde vor gut einem Jahr die Herzkammer des deutschen Nachkriegswohlstands, die Autoindustrie: Volkswagen (WKN: 766403), Mercedes (WKN: 710000), BMW (WKN: 519000). Zitat: „Auto-Manager biedern sich an bei den Mächtigen in Berlin und vergessen die eigenen Kunden. Die mögen in Mehrheit keine E-Autos kaufen. Unverdrossen wird auf Halde produziert.“ Smart Investor Weekly beobachtete, wie das schlaue Geld reagiert: „Seit Anfang April diesen Jahres verstärkt sich der Abwärtstrend, nun schwenken auch Mercedes und BMW, die sich bislang passabel hielten, auf den unschönen Trend ein.“
Die damalige Analyse bestätigt sich im Urteil des Marktes über die folgenden Monate. Im Chart ist zu sehen, dass die Autowerte keine Trendwende schafften. Industrie, Manager und Politik beachteten zu wenig die Gesetze der Physik und die Wünsche der Autokunden. Sie überfuhren mit Ansage die Signale, die der Markt ihnen im Sommer 2024 aufgestellt hatte. Unerbittlich, so ist es die Art des Marktes, reagiert er und straft. Jetzt steuert Volkswagen hektisch um. Die neuen elektrischen ID-Modelle sollen später an den Start gehen. Porsche will wieder verstärkt auf Verbrenner setzen, nachdem man zuvor Stromer propagiert hatte. Der Schlingerkurs kostet Milliarden. Betuchte Porsche-Fans, die sechsstellige Summen für einen „Breitschlappensportler“ auf den Tisch legen, wollen eher kein elektrisches Surren, sondern kerniges Bullern im Rücken spüren, wenn sie auf das gelochte Gaspedal (Aufpreis, natürlich) drücken. Mutterkonzern Volkswagen hält gut 75% der Porsche-AG-Stammaktien und wird den Kursschwenk mitfinanzieren.
Porsche- und VW-Chef Oliver Blume spricht vom Jahr 2025 als „absolutem Tiefpunkt“. Das wird sich zeigen, im Urteil des Marktes und der Börse. Übermäßig zuversichtlich braucht man vorerst nicht zu sein. Zumal die Software-Entwicklung der Stromer vor besonderen Herausforderungen zu stehen scheint, und es Überlegungen zu einem Not-Comeback der Cariad-Plattform gibt. BMW und Mercedes kämpfen ebenfalls mit Problemen, die vor allem hausgemacht sind. Die wenig erbauliche Kursentwicklung dokumentiert das auch Außenstehenden. Sie wirkt zunehmend blutleer, die Herzkammer des deutschen Wohlstandes.
Zu den Märkten
Zwar hat der gefürchtete Durchbruch beim DAX stattgefunden, mehr aber auch nicht. Unmittelbar danach schnalzte der Index zurück über die Unterstützungslinie und konnte zum Ende der Woche darüber schließen. Doch gibt es erneut zwei Haare in der Suppe. Die Freitagsperformance war nicht gerade überzeugend und der DAX schloss im unteren Bereich seiner Tagesspanne. Zugleich war dieser Handelstag „Hexensabbat“, also großer Verfallstag für Aktien- und Aktienindex-Optionen sowie Aktienindex-Futures. Die vier Tage im Jahr, an denen die Hexen tanzen, sind bekannt für extrem hohe Umsätze und berüchtigt für ihre Volatilität. Hintergrund sind die Abrechnungspreise für die auslaufenden Papiere, die zwischen Emittenten/Stillhaltern und den Käufern stark umkämpft sind. Es ist also viel Bewegung am Markt, die kaum etwas mit der künftigen Markteinschätzung zu tun hat. Nachdem sich der Pulverdampf gelegt hatte, blicken die Märkte seit Montag wieder verstärkt auf die eigentlichen Bestimmungsgründe des Kursgeschehens. Aus dieser Perspektive gibt es aber noch immer keine klare Vorzugsrichtung. Wir neigen tendenziell zwar weiter zu der Auffassung, dass sich im DAX ein Zwischenhoch ausbildet, aber im Prinzip steht der deutsche Leitindex heute da, wo er auch schon Anfang September und Anfang August stand. Ist der schwierige Börsenherbst erst einmal überwunden, kann sich der Markt Richtung Jahresende tendenziell wieder über saisonalen Rückenwind freuen.
Der Oktober kann kommen
Am 3./4. Oktober treffen sich die Edelmetallfans zur Rohstoffmesse München in der Kleinen Olympiahalle. Keynote-Speaker werden sein: „Mr. Dax“ Dirk Müller, der Chef von Swiss Resource Capital, Jochen Staiger, Midas Touch-Herausgeber, Florian Grummes und Rohstoffexperte Prof. Dr. Torsten Dennin. Als Aussteller werden 100 Rohstoffunternehmen erwartet, welche die Anleger vor Ort aus erster Hand über den Gang ihrer Geschäfte informieren werden. Auch Smart Investor bzw. dann schon Substanz Investor wird mit einem eigenen Stand vertreten sein. Nutzen Sie gerne die Gelegenheit zum persönlichen Gespräch mit unserem Team. Zudem werden auch mehrere Händler vor Ort sein, die Ihnen sicher ein gutes Angebot für physische Ware machen werden. Dazu gibt es natürlich reichlich Gelegenheit zum Networking mit Gleichgesinnten. Das Beste daran: Der Eintritt zur Veranstaltung ist kostenlos. Konkrete Informationen über Aussteller und die Bestellmöglichkeit für die Eintrittskarten finden Sie auf der Webseite des Veranstalters.
… und der November natürlich auch
Optionen meistern – Gewinne maximieren!
Am 29. & 30. November 2025 lädt OptionEarner nach München zum großen Intensivseminar ein. In zwei Tagen lernen Sie alles, was erfolgreiche Optionsanleger brauchen: von den Grundlagen der Optionsbewertung über die Renditequelle Zeitwert bis hin zu praktischen Stillhalterstrategien und der Auswahl geeigneter Underlyings. Doch das ist erst der Anfang:
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Ein unschlagbares Gesamtpaket für alle, die mit Optionen ein planbares Einkommen erzielen möchten.
Nur noch wenige Tage zum Frühbucherpreis von 995 € (statt 2.085 €) bei Anmeldung bis 30.09.2025! Die Plätze sind limitiert – sichern Sie sich jetzt Ihre Teilnahme! Nähere Informationen zum Ablauf und Buchen hier.
Musterdepots & wikifolio
In der Rubrik Musterdepots & wikifolio finden Sie heute unser großes Monats-Update für den September. Eines dürfen wir bereits hier verraten, es fällt äußerst erfreulich aus. Im Musterdepotbereich können Sie sich durch einfaches Blättern einen schnellen Überblick über die Transaktionen der letzten Wochen verschaffen. Um diesen Bereich zu lesen, müssen Sie Abonnent des Smart Investor Magazins sein und sich auf der Smart-Investor-Website einloggen. Sollten Sie Ihr Passwort vergessen haben, fordern Sie bitte ein neues bei abo@substanzinvestor.de an.
Fazit
Drücken Sie uns die Daumen, dass der Übergang bei uns reibungsloser klappt als in der deutschen Autoindustrie. Wir sehen uns auf der anderen Seite – als Substanz Investor.
Ralf Flierl, Frank Sauerland, Ralph Malisch
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Die Charts wurden erstellt mit stock3 und Tai-Pan von Lenz+Partner. Diese Rubrik erscheint jeden Mittwochnachmittag.
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